GALERIE DER ERINNERUNG
marcel tyberg Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
Marcel Tyberg wurde 1893 als Sohn eines bekannten Wiener Geigers und einer Pianistin in Wien geboren. Die Familie Tyberg war freundschaftlich mit Jan Kubelík verbunden - Marcel Tyberg widmete dessen Töchtern später eigene Liedkompositionen und pflegte eine Freundschaft zum etwa 20 Jahre jüngeren Rafael Kubelík.Über Tybergs musikalische Ausbildung ist wenig bekannt, vermutlich war er Student der Musikakademie Wien. 1920 entstand die 1. Klaviersonate, 1924 Tybergs 1. Sinfonie. Später übersiedelte die Familie nach Opatija am Adriatischen Meer, mit dessen Sinfonieorchester Vater und Sohn Tyberg häufig gemeinsam auftraten, Marcel teilweise auch als dessen Dirigent. Marcel Tyberg, der nach dem Tod des Vaters 1927 mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen lebte, spielte Orgel in Kirchen der Umgebung, erteilte Unterricht in Harmonielehre und komponierte Tanzmusik unter dem Pseudonym Till Bergmar, es entstanden jedoch auch Werke wie die 2. und die 3. Sinfonie. Sporadisch trat er weiterhin als Pianist und Dirigent in Erscheinung. 1944 wurde Tyberg - sein Wohnsitz unterlag zu dieser Zeit in der s ogenannten "Operationszone Adriatisches Küstenland" deutscher Militärverwaltung - wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet, obwohl lediglich ein Ururgroßvater Jude gewesen war. Über das KZ San Sabba wurde Tyberg in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er Ende des Jahres 1944 ermordet wurde.