GALERIE DER ERINNERUNG
fritz stiedry Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
Fritz Stiedry, geboren 1883 in Wien (über seine Kindheit und Schulzeit ist nichts bekannt), verdankte seine Karriere als Dirigent Gustav Mahler, der seine Fähigkeiten erkannte, als Stiedry noch Jurisprudenz an der Universität Wien studierte. Stiedry schloss sein Studium zunächst mit dem Dr. iur. ab. Mahler ernannte ihn 1907 zu seinem Assistenten an der Wiener Hofoper. Dies führte zu einer Reihe anderer Assistentenposten und letztlich wurde Stiedry Chefdirigent in Kassel und Berlin. 1933 emigrierte Stiedry nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Stiedry wurde Chefdirigent der Sankt Petersburger Philharmoniker, verließ die Sowjetunion jedoch 1937, um nach New York auszuwandern. Unter der Leitung von Stiedry wurden dort Werke von Bach und Haydn aufgeführt, die bis zu diesem Zeitpunkt selten in den USA gespielt wurden. 1940 dirigierte er in New York die Uraufführung von Arnold Schönbergs 2. Kammersinfonie. Ab 1945 wandte er sich wieder der Oper zu und arbeitete sowohl am Opernhaus in Chicago als auch an der Metropolitan Opera in New York. Im Herbst 1958 ließ sich Stiedry von der Met beurlauben und zog mit seiner Frau nach Zürich. Dort versuchte er mit Hilfe eines Stipendiums, die Komposition seiner Oper "Der gerettete Alkibiades" auf das gleichnamige Drama seines Freundes Georg Kaiser abzuschließen, an der er schon seit den frühen 1940er Jahren arbeitete - bis dahin hatte er nur Kammermusik geschrieben. Die Oper blieb jedoch unvollendet. Fritz Stiedry starb 1968 in Zürich.