GALERIE DER ERINNERUNG
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Lena Stein-Schneider (eigentlich Helene Meyerstein) kam 1874 in Leipzig zur Welt.
Sie studierte am Leipziger Konservatorium Klavier und Gesang. Nach der Heirat mit dem Berliner Kaufmann
Alfred Schneider nannte sie sich mit ihrem Künstlernamen Lena Stein-Schneider. Unter diesem Namen
veröffentlichte sie Lieder, Instrumentalstücke und auch Operetten. In den 1920er-Jahren hielt sich Lena
Stein-Schneider eine Zeit lang in den USA auf, wo sie Konzerte gab. Im Keith's Theatre in New York wurde
sogar das von ihre verfasste Singspiel Composer's Dream aufgeführt. Zurück in Deutschland gründete Lena
Stein-Schneider nach dem Vorbild des gleichnamigen New Yorker Chores in Berlin den Rubinstein-Frauenchor.
Unter ihrer Leitung wurden dann unter anderem auch eigene Werke aufgeführt. Verbunden mit dem erfolgreichen
Chor war der ebenfalls von ihr gegründete Rubinstein-Club, der sich vor allem dem musikalischen Nachwuchs
widmete.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hatte Stein-Schneider schlagartig Berufsverbot.
Sie verarmte und verschwand aus der Öffentlichkeit. 1942 wurde sie dann im Alter von 68 Jahren in das
Ghetto-Lager Theresienstadt deportiert. Sie überlebte und ließ sich nach der Befreiung 1945 zunächst
in der Schweiz nieder, wo sie noch einige Stücke komponierte, bevor sie Anfang der 1950er-Jahre in
hohem Alter wieder nach Berlin zog. Ihre Gesundheit war durch die KZ-Haft ruiniert, sie konnte nicht
mehr Klavier spielen. Lena Stein-Meyer starb 1958 in München.