GALERIE DER ERINNERUNG
brigitte schiffer Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
Brigitte Schiffer, geboren 1909 in Berlin, lebte in ihrer Kindheit und Jugend an wechselnden Orten,
unter anderem in Berlin, Davos, Lausanne, Freiburg im Breisgau und im ägyptischen Alexandria. In dieser Zeit nahm
sie privaten Klavier- und Musiktheorieunterricht bei wechselnden Lehrern. 1929 nach Berlin zurückgekehrt,
begann sie ab 1930 ein Studium an der damaligen Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in
Berlin. Zusätzlich studierte sie ab 1931 Philosophie und Musikwissenschaft.
Von April bis Oktober 1933 war Brigitte Schiffer im Auftrag des Berliner Phonogramm-Archivs auf einer
Forschungsreise nach Ägypten in die Oase Siwa. Bei der Rückkehr nach Berlin war sie wegen ihrer jüdischen
Herkunft an der Universität nicht weiter immatrikuliert, durch den Einsatz des Musikwissenschaftlers Arnold
Schering, der als Ordinarius für Musikgeschichte an der Universität Berlin lehrte, konnte sie sich jedoch
erneut einschreiben.
Das Studium an Hochschule und Universität schloss sie 1935 ab. Danach emigrierte sie nach Ägypten und heiratete
im September 1935 in Nikosia (Zypern) den Musikethnologen Hans Hickmann.
Ab 1937 war sie bis Anfang der 1960er Jahre in Kairo am staatlichen Institut für die künstlerische Ausbildung
von Frauen als Musiklehrerin tätig und nach einiger Zeit Leiterin der Musikabteilung des Instituts. Während
ihrer Zeit in Kairo verfasste sie zahlreiche Beiträge für den ägyptischen Rundfunk. Nach mehr als zwanzig
Jahren in Kairo ließ sich Brigitte Schiffer Anfang der 1960er Jahre in London nieder. Von dort berichtete
sie als Musikkritikerin über Musikereignisse, insbesondere in britischen, deutschen und schweizerischen
Tageszeitungen und Musikzeitschriften. Schiffer starb 1986 in London.