GALERIE DER ERINNERUNG
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Pavel Haas, Sohn eines jüdischen Schuhmachers, wurde 1899 in Brünn geboren, wuchs mit Tschechisch als Muttersprache auf, besuchte aber auch das deutschsprachige Realgymnasium in Brünn. 1913 wechselte er an die Musikschule in Brünn, wo er bis 1916 unterrichtet wurde. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Kompositionen. 1917 wurde er als Soldat zur k.u.k. Armee eingezogen und konnte seine Ausbildung erst 1919 am Konservatorium in Brünn (Klavier, Harmonielehre, Musiktheorie) fortsetzen. Von 1920 bis 1922 studierte er Komposition in der Meisterklasse von Leos Janácek am Brünner Konservatorium. Haas arbeitete kurze Zeit als Opernkorrepetitor in Brünn und Saarbrücken. In den 1920er Jahren komponierte er einige Bühnenmusiken für das Brünner Theater. Ab 1935 war er Privatlehrer für Musiktheorie und schließlich Musiklehrer an der Hochschule in Brünn und freischaffender Komponist. 1938 wurde Haas' Oper "Sarlatán" in Brünn mit großem Erfolg uraufgeführt. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Tschechoslowakei 1939 wurde Haas' Musik wegen seiner jüdischen Abstammung verboten und sowohl ihm als auch seiner nichtjüdischen Frau jegliche Erwerbstätigkeit untersagt. 1940 ließ er sich von seiner Frau scheiden, um ihr Leben und das der gemeinsamen Tochter vor weiterer Verfolgung zu schützen. 1941 wurde Pavel Haas in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er mit Komponisten wie Hans Krása, Gideon Klein oder Victor Ullmann zusammentraf. Im Oktober 1944 deportierten die Nationalsozialisten viele Künstler, darunter auch Haas, aus Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz, wo er wenig später ermordet wurde.