GALERIE DER ERINNERUNG
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Manfred Gurlitt (geboren 1890 in Berlin) war der Sohn von Willi Waldecker, dem Geschäftsführer des Kunsthändlers Fritz Gurlitt, und Annarella Gurlitt, der Frau Fritz Gurlitts. Kurz nach dem Tod von Fritz Gurlitt heirateten seine Eltern. Sein älterer Halbbruder war der Kunsthändler Wolfgang Gurlitt. Nach seiner Ausbildung am Gymnasium studierte Gurlitt ab 1907 in seiner Heimatstadt Musiktheorie, Klavier und Komposition. Von 1908 bis 1910 sammelte er erste Erfahrungen als Korrepetitor an der Berliner Hofoper. Danach war er Kapellmeister in Essen, Augsburg und Bremen, wo er 1920 die "Gesellschaft für Neue Musik" gründete. 1924 erfolgte seine Ernennung zum Generalmusikdirektor Bremens, 1926 wurde seine Oper "Wozzeck" uraufgeführt. Anfang 1927 wechselte er nach Berlin, wo er ab 1928 als Gastdirigent an der Staatsoper und beim Rundfunk arbeitete. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Gurlitt Mitglied der NSDAP. Aufgrund angeblicher jüdischer Herkunft wurde jedoch seine Mitgliedschaft 1937 für nichtig erklärt. 1939 emigrierte er nach Japan, wo er als Opern-, Konzert- und Rundfunkdirigent wirkte und an der Kaiserlichen Musikakademie lehrte. Er wurde aber auch dort auf Veranlassung der Nationalsozialisten bedrängt und 1942 von der Regierung bis Kriegsende entlassen. 1953 gründete er die "Gurlitt Opera Company" mit dem Ziel, europäisches Opernrepertoire dem japanischen Publikum bekannt zu machen. Bemühungen, nach dem Krieg wieder in Deutschland Fuß zu fassen, schlugen fehl. 1969 wurde er zum Professor an die Showa-Hochschule für Musik in Tokio berufen. Drei Jahre später starb er.