GALERIE DER ERINNERUNG
margaret collin Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
Margaret H. Collin wurde als Margarete Cohn 1915 in Berlin-Neukölln geboren. Bereits als
Jugendliche war sie Mitglied des Synagogenchors der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße. Ihr Onkel,
der Rabbiner Leo Hohenstein, scheint sie zu musikalischer Tätigkeit ermutigt zu haben. Vom Studium an der
Staatlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin wurde sie 1933 ausgeschlossen, ebenso aus der Freien
Volkshochschule, wo sie bei Hindemith studierte. Sie arbeitete als Notenschreiberin und trat als Komponistin
in Erscheinung.
1937 wurde Cohn aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Im November 1939 ging sie ins Exil nach Großbritannien.
Ihre Eltern blieben in Deutschland und überlebten die NS-Verfolgung nicht. 1946 emigrierte Margarete Cohn
weiter in die USA und änderte ihren Namen in Margaret H. Collin. Dort schlug sie sich mit verschiedenen
Gelegenheitsarbeiten durch. Schließlich absolvierte sie eine Ausbildung zur Röntgen- und Labortechnikerin
und arbeitete von 1952-1970 als medizinische Assistentin, Übersetzerin und nebenamtliche Organistin. Die
volle Entwicklung ihres musikalischen Potentials blieb der jungen Musikerin durch die nationalsozialistische
Verfolgung und das Exil verwehrt. Sie konnte kein vollständiges Musikstudium absolvieren, und ob sie später
für den Privatgebrauch noch komponierte, bleibt ungewiss. Margaret H. Collin starb 2014 in Tucson, Arizona.