GALERIE DER ERINNERUNG
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GALERIE DER ERINNERUNG

mischa spoliansky Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite

Mischa Spoliansky wurde 1898 im damals russischen Bialystok als Kind einer musikalisch vielseitigen Familie geboren. Nach der Geburt Mischas zog die Familie nach Warschau, später nach Kalisz. Nach dem frühen Tod der Mutter übersiedelte der Fünfjährige mit seinem Vater nach Wien. Im Alter von zehn Jahren trat Mischa erstmals öffentlich auf. Bald darauf starb sein Vater, und Spoliansky zog nach Königsberg zu Verwandten, musste aber bereits 1914 infolge des Kriegsausbruchs nach Berlin fliehen, wo sein Bruder als Cellist arbeitete und seine Schwester studierte. Er war in Kaffeehäusern als Pianist tätig, um sein Musikstudium am Stern'schen Konservatorium zu finanzieren. Erste Kompositionen Spolianskys wurden vom UFA-Filmtheaterorchester in der Friedrichstraße gespielt. Zudem wirkte er als Komponist und Pianist in einem russischen Emigrantenkabarett mit. Dort hörten ihn Friedrich Hollaender und Werner R. Heymann und luden ihn ein, für das literarische Kabarett "Schall und Rauch" zu komponieren und zu spielen. Als Komponist von Revuen, in denen unter anderen Marlene Dietrich auftrat, machte sich Spoliansky einen Namen. 1933 emigrierte er nach London. Dort begann er eine zweite, lange und erfolgreiche Karriere als Filmkomponist. Die rasche Einbürgerung als britischer Staatsangehöriger gelang nicht zuletzt dank des Schlagers "Heute Nacht oder nie", der Spoliansky Weltruhm verschaffte. Im Exil komponierte er das antifaschistische Lied vom Stacheldraht. Spoliansky starb 1985 in London.