GALERIE DER ERINNERUNG
györgy ligeti Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
György Ligeti wurde 1923 in Târnaveni (Siebenbürgen) geboren. Seine Eltern ließen ihn ab 1936 am Klavierunterricht teilnehmen. Nach der Matura im Jahr 1941 wollte er Physik und Mathematik studieren, wurde aber aufgrund seiner jüdischen Herkunft abgewiesen. Ligeti begann eine musikalische Ausbildung am Konservatorium von Klausenburg (rum. Cluj-Napoca), das inzwischen zu Ungarn gehörte. Er setzte sein Studium später in Budapest fort, wurde aber 1944 zum Arbeitsdienst in die ungarische Armee einberufen. Ligeti geriet in sowjetische Gefangenschaft, aus der er während eines Bombenangriffs auf das Lager fliehen konnte. Sein Vater, der im Ersten Weltkrieg hoch dekoriert und zum Leutnant befördert worden war, wurde im April 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet, sein jüngerer Bruder Gábor im März 1945 im KZ Mauthausen. Die Mutter überlebte das KZ Auschwitz-Birkenau. Nach dem Krieg schloss er seine Studien ab und kehrte an seine ehemalige Schule in Budapest zurück, diesmal als Lehrer für Harmonielehre, Kontrapunkt und Musikanalyse. Nach dem Ende des Volksaufstands in Ungarn floh er im Dezember 1956 gemeinsam mit seiner späteren Frau nach Wien. 1957-58 arbeitete Ligeti im Studio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln und traf dort wichtige Vertreter der Avantgarde. Von 1969 bis 1972 lebte Ligeti in Berlin. 1972 befand er sich als Composer in Residence an der Stanford University in Kalifornien, von 1973 bis 1989 war er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ligeti verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Wien und starb dort 2006.