GALERIE DER ERINNERUNG
alice jacob-loewenson Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
Alice Jacob-Loewenson, geboren 1895 in Berlin, bekam eine ausgezeichnete Musikausbildung.
Sie studierte am Berliner Stern'schen Konservatorium, außerdem nahm sie eine Zeitlang an Ferruccio Busonis
pädagogischen Klavierabenden teil. Seit 1917 war sie als Lehrerin für Klavier, Theorie und Gehörbildung tätig.
1923 veröffentlichte sie erstmals eine eigene Komposition.
Als Alice Jacob-Loewenson Mitte der 1920er Jahre begann, sich mit der jüdischen Musiktradition auseinanderzusetzen,
hatte sie sich bereits vor allem als Interpretin neuer Musik einen Namen gemacht. Ab 1928 entwickelten sich ihre
Aktivitäten auf diesem Gebiet geradezu explosionsartig. Das hing u. a. mit ihrem zionistischen Engagement zusammen.
1929 begann Jacob-Loewenson eine Vortragstätigkeit, bis 1933, als sie ins Exil getrieben wurde, hielt sie über 150
Vorträge in Deutschland, Polen, Jugoslawien, Frankreich, in der Tschechoslowakei, in England und in den
Niederlanden.
Jacob-Loewenson verließ - vermutlich gemeinsam mit ihrem Mann - Deutschland bereits einige Wochen nach Hitlers
Machtübernahme und ging zunächst in die Niederlande und einige Monate später nach Paris, wo sie den Herbst 1933
verbrachte. Anfang 1934 erreichte sie Palästina, wo sie hauptsächlich von Privatunterricht lebte. In den 1940er
Jahren arbeitete Alice Jacob-Loewensons gelegentlich als Autorin von Konzertbesprechungen. Sie konzertierte noch
sporadisch bis 1946. Ihre langjährigen Erfahrungen als Klavierpädagogin für Kinder fasste sie in einer 1943
publizierten Klaviermethode zusammen. Über Jacob-Loewensons letzte Lebensjahre ist praktisch nichts bekannt.
Sie starb 1967 während eines Ferienaufenthaltes in der Schweiz.