GALERIE DER ERINNERUNG
wilhelm grosz Fortsetzung der Biographien auf der nächsten Seite
Wilhelm Grosz kam 1894 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie in Wien zur Welt. Er studierte Musik bei Franz Schreker and Guido Adler an der Wiener Musikakademie, die er mit Auszeichnung abschloss. 1921 wurde er Kapellmeister an der Oper Mannheim, kehrte jedoch schon im folgenden Jahr nach Wien zurück, wo er als Pianist und Komponist wirkte. Ab 1927 war er künstlerischer Leiter der Berliner Ultraphon-Schallplattengesellschaft. Als Komponist des "Zeitgeist" feierte er Erfolge mit jazzig-grotesken Werken, etwa mit dem Tanzstück "Baby in the bar". 1933, nachdem in Deutschland seine Musik als "entartetet" gebrandmarkt und verboten worden war, kehrte er nach Wien zurück und wurde Dirigent der Kammerspiele. 1934 emigrierte er unter dem Eindruck des erstarkenden Nationalsozialismus in Österreich nach England, wo er mit seiner avantgardistischen Musik jedoch keinen Erfolg hatte und sich deshalb auf das Komponieren von teilweise sehr erfolgreichen Schlagern verlegte. Auf Empfehlung seines Schulfreundes Erich Wolfgang Korngold reiste Grosz im Mai 1939 mit seiner Frau in die USA in der Hoffnung auf einen Vertragsabschluss mit Hollywood. Noch vor der Weiterreise nach Kalifornien starb Grosz 1939 unerwartet an den Folgen eines Herzinfarktes in New York.