GALERIE DER ERINNERUNG
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Leo Blech kam 1871 in Aachen zur Welt. Obwohl er bereits mit 8 Jahren als pianistisches Wunderkind ein Konzert in seiner Vaterstadt gab, machte Blech zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Danach absolvierte er ein Studium der Musik und Komposition. Während seiner Kapellmeistertätigkeit 1893-99 beim Sinfonieorchester Aachen studierte er noch bei Engelbert Humperdinck. 1899 ging Blech nach Prag, wo er bis 1906 am dortigen Deutschen Landestheater wirkte. Im Herbst 1906 folgte er einem Ruf an die Berliner Hofoper. 1924 arbeitete er als Dirigent an der Großen Volksoper Berlin und war schließlich im Sommer und Herbst 1925 Direktor der Wiener Volksoper. Zurückgekehrt nach Berlin trat er im März 1926 seine Stelle als Generalmusikdirektor an der Lindenoper wieder an. Mit besonderer Genehmigung Hermann Görings konnte Blech trotz seiner jüdischen Herkunft auch noch während der Nazi-Herrschaft arbeiten. Dennoch musste er 1937 emigrieren. Er ging zunächst nach Lettland, wo er von 1938 bis 1941 in Riga zahlreiche Opernaufführungen leitete. Mit der Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion im Jahr 1940 wurde Blech zu Gastspielen nach Moskau und Leningrad eingeladen. Als Riga 1941 von deutschen Truppen erobert wurde, stand Blechs Deportation ins Ghetto unmittelbar bevor. Er und seine Frau konnten aber über Berlin und Saßnitz heimlich nach Schweden emigrieren. An der Königlichen Oper in Stockholm erlebte er eine höchst erfolgreiche Alterskarriere. 1949 kehrte Leo Blech nach Deutschland zurück und wurde als Generalmusikdirektor an die Städtische Oper in Berlin-Charlottenburg berufen. Im Sommer 1953 zwang ihn ein sich verschlimmerndes Gehörleiden, seine Karriere zu beenden. Er verstarb im Jahre 1958 in Berlin.